Arbeitsrecht: DGB will Whistleblower besser schützen
Whistleblower sind geliebt und gehasst. Seit Edward Snowden wissen wir allerdings alle, dass sie in der Lage sind, Missstände aufzudecken. Das passt nicht jedem, dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) aber schon. Deswegen will er in Zukunft Whistleblower besser schützen – per Gesetz.
Wäre der VW-Skandal zu verhindern gewesen?
Laut einem Gutachten, dass der DGB in Auftrag gegeben hat, sind Whistleblower in Deutschland kaum geschützt. Wer also etwas herausfindet, hat es schwer. Der DGB fragt provokant, ob womöglich der VW-Skandal zu verhindern gewesen wäre, wenn es einen besseren Schutz von Hinweisgebern gegeben hätte. Die Antwort auf die selbst gestellte Frage hat der DGB auch: Ja, der Skandal wäre zu verhindern gewesen oder aber zumindest früher aufgedeckt worden.
Zweierlei Maß für Whistleblower
In der Öffentlichkeit werden Whistleblower meist als Helden gefeiert, selbst wenn sie nicht den Namen Snowden tragen. Aber die Realität in den Betrieben sieht laut DGB anders aus. Hier wird gemobbt, benachteiligt und gefeuert. Wer als Whistleblower Missstände aufdeckt, kann in Deutschland davon ausgehen, dass er sich demnächst einen neuen Job suchen kann. Denn Schutz vor derlei Maßnahmen ist kaum vorhanden.
Ob der DGB mit seiner Forderung erfolgreich sein wird, ist fraglich. Und selbst wenn, kann man davon ausgehen, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis etwas passiert. So lange muss also weiter geflüstert werden – mit allen Konsequenzen.